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Allgemeines

Im jüdischen Kalender beginnt der Tag bereits am Abend zuvor, wenn es dunkel wird. Das bedeutet, dass auch Feiertage schon am Abend zuvor beginnen. Zum Beispiel beginnt Pessach am 15. Nissan. Am Abend nach dem 14. Nissan beginnt aber schon der Feiertag und wird Erew Pessach genannt (Erew bedeutet Abend). So verhält es sich mit jedem Feiertag. Auch der Schabbat beginnt daher schon am Freitagabend und dauert bis Samstagabend, ebenfalls bis es dunkel wird (denn dann beginnt schon der Sonntag, nicht etwa erst um 24 Uhr).

 

Schabbat

Dauer: 1 Tag
Datum: jeden Samstag
Übersetzung: Samstag
Geschichte: Gott erschuf die Welt:

1. Tag: Licht (Tag und Nacht)
2. Tag: Himmel
3. Tag: Erde und Pflanzen
4. Tag: Sonne, Mond und Sterne
5. Tag: Fische und Vögel
6. Tag: Landtiere und Menschen
Am 7. Tag ruhte Gott. Deshalb ruhen auch wir am 7. Tag der Woche, dem Samstag (die jüdische Woche beginnt mit dem Sonntag).

Verbote:
       Am Schabbat ist es verboten, jegliche Arbeit zu verrichten. Da Feuer zünden auch zu Arbeit gehört, darf auch kein Licht an- und ausgeschaltet werden. Auch elektrische Geräte dürfen nicht verwendet werden. Man darf also nicht telefo­nieren, fernsehen, fotografieren, kochen, Musik hören etc. Man darf auch nicht Auto fahren, Instrumente spielen oder schreiben/malen.

 

 

Rosch Haschana

Dauer: 2 Tage
Jüdisches Datum: 1.-2. Tischri
Sekuläres Datum (ungefähr): September
Übersetzung: rosch = Kopf, schana = Jahr, also "Kopf des Jahres"
Anlass: Rosch Haschana ist das jüdische Neujahrsfest.
Bräuche:
       - Während des Gottesdienstes wird das Schofar geblasen (Widderhorn).
      - Man isst bestimmte Speisen wie Äpfel mit Honig, Granatapfel, Karotten und Fisch. Diese Speisen haben verschiedene symbolische Bedeutungen, die positive Eigenschaften des neuen Jahres beschreiben. Der Apfel mit dem Honig steht zum Beispiel für ein süßes neues Jahr.

 

 

Jom Kippur

Dauer: 1 Tag
Jüdisches Datum: 10. Tischri
Sekuläres Datum (ungefähr): September / Anfang Oktober
Übersetzung: jom = Tag, kippur = Sühne, also "Tag der Sühne"
Anlass: Jom Kippur ist der Versöhnungstag. An diesem Tag entscheidet Gott, wen er in das Buch des Lebens einträgt. In der Zeit zwischen Rosch Haschana und Jom Kippur haben wir also die Gelegenheit, unsere Taten zu überdenken und uns bei unseren Mitmenschen für eventuelle Sünden, Lügen, Streitereien, Lästereien u. ä. zu entschuldigen. Als Zeichen unserer Reue fasten wir. Die Fastenzeit an Jom Kippur beträgt rund 25 Stunden.
Bräuche und Gebote:
      
- Man darf keine Lederschuhe tragen und es ist üblich, sich in Weiß zu kleiden.
       - Wie an Rosch Haschana bläst man während des Gottesdienstes das Schofar (Widderhorn).


 

Simchat Tora

Dauer: 1 Tag
Jüdisches Datum: 23. Tischri, 1 Tag nach Sukkot
Sekuläres Datum (ungefähr): Oktober
Übersetzung: simcha = Freude, also "Tag der Freude"
Anlass: Die Tora ist in 54 Abschnitte unterteilt. Einen solchen Abschnitt nennt man Parascha. Wie Kapitel in einem Buch wird an jedem Schabbat eine Parascha gelesen. Der Tag, an dem die letzte Parascha gelesen wird, ist Simchat Tora. Dann rollt man die Tora an den Anfang und liest auch die erste Parascha. Am nächsten Schabbat wird dann die zweiten Parascha gelesen usw.
Bräuche:
       - Es ist ein sehr fröhlicher Gottesdienst. Es wird viel gesungen und mit der Tora-Rolle getanzt.
       - Außerdem werfen die Frauen von der Empore aus Süßigkeiten, die die Kinder einsammeln dürfen.

 

 

Chanukka

Dauer: 8 Tage
Jüdisches Datum: 25. Kislew – 2. bzw. 3. Tewet (je nachdem, wie viele Tage der Monat Kislew hat)
Sekuläres Datum (ungefähr): Ende November / Dezember
Deutsche Bezeichnung: Einweihungsfest
Geschichte: 3597 (164 v. d. Z.), Jerusalem. Die Juden leben in Judäa (heute Israel), in Jerusalem steht der Zweite Tempel. Judäa wird vom hellenistischen Syrier König Antiochus regiert (der Hellenismus ist die griechische Kultur, die damals weit verbreitet war). Da die Hellenisten ihren Glauben und ihre Kultur verbreiten wollen, verbieten sie den Juden, ihre Religion auszuüben. Auch die hebräische Sprache wird verboten, es soll nur noch Griechisch gesprochen werden. Einige Juden treten tatsächlich zum Hellenismus über, andere aber lernen heimlich weiterhin Tora und feiern Schabbat. Um die hebräische Sprache trotz des Verbots zu lernen, spielen die Kinder mit Sevivonim. Das sind Kreisel, auf denen hebräi­sche Buchstaben aufgemalt sind.
       An Chanukka feiern wir zwei Wunder:
       1) Die meisten Juden fürchteten sich vor den Hellenisten und folgten ihren Befehlen. Mattitjahu Makkabi, seine fünf Söhne und deren Anhänger aber kämpften gegen ihre Unterdrücker (Makkabäeraufstand). Obwohl die hellenis­tische Armee viel größer und viel stärker bewaffnet war, konnte die jüdische Armee sie besiegen.
      2) Nach dem Sieg über die Hellenisten sollte der verwüstete und durch Götzenbilder und Schweine entweihte Tempel wieder eingeweiht werden (daher Einweihungsfest). Um die Menora im Tempel wieder anzuzünden, brauchte man koscheres, also reines Öl. Das meiste Öl hatten die Hellenisten beschmutzt, es konnte nur ein kleiner Krug mit reinem Öl gefunden werden. Bei einer solchen Menge Öl hätte die Menora im Normalfall nur einen Tag lang brennen können, sie brannte aber acht Tage lang, bis neues Öl besorgt werden konnte. Deshalb feiern wir Chanukka acht Tage lang.

Bräuche:
     - Es wird eine Chanukkia angezündet (neunarmiger Leuchter). Eine der Kerzen ist der „Diener“ (Schamasch). Man zündet zunächst den Diener an und mit seinem Feuer die restlichen acht Kerzen, jeden Tag eine mehr als am Tag davor. Am ersten Tag zündet man außer dem Schamasch also eine Kerze an, am zweiten zwei usw., bis am letzten Tag schließlich alle acht Kerzen brennen.
       - Da Chanukka das Fest des Öls ist, isst man in Öl gebratene Speisen, z.B. Latkes (Kartoffelpuffer) und Sufganjot (Berliner).
        - In Erinnerung an die Zeit unter der hellenistischen Herrschaft spielt man mit Sevivonim. Diese tragen die Buchstaben נ (nun), ג (gimel), ה (hej) und ש (schin), was für „Nes gadol haja scham.“ Steht (Ein großes Wunder geschah dort.), bzw. in Israel die Buchstaben נ (nun), ג (gimel), ה (hej) und פ (pej) für „Nes gadol haja po.“ (Ein großes Wunder geschah hier.).
        - Viele Kinder bekommen an Chanukka Geld.

 

 

Purim

Dauer: 1 Tag
Jüdisches Datum: 14. Adar (in einem Schaltjahr am 14. Tag des 2. Adars)
Sekuläres Datum (ungefähr): Ende Februar / März
Übersetzung: Lose (pur = Los)
Geschichte: 3405 (356 v. d. Z.), Schuschan, Persien. Nachdem die persische Königin Waschti sich weigert, vor ihrem Mann König Achaschwerosch (bekannt als Xerxes I.) und seinen Gästen zu tanzen, vertreibt er sie aus seinem Königreich und sucht nach einer neuen Frau. Er veranstaltet eine Damenwahl, zu der viele schöne junge Frauen erscheinen. Der König entscheidet sich für Esther. Was er nicht weiß: Sie ist die Cousine seines jüdischen Dieners Mordechai und somit selbst jüdisch. Als zwei Boten einen Plan schmieden, um den König zu vergiften, hört Mordechai dies mit und berichtet es sofort dem König, wofür ihm dieser sehr dankbar ist. Haman, der Premierminister des Königs, ist ein machtsüchtiger Mensch und erwartet, dass das ganze Königreich sich vor ihm verneigt. Mordechai aber weigert sich, denn er verneigt sich nur vor Gott. Erbost beschließt Haman, Mordechai und mit ihm das ganze jüdische Volk zu töten. Er erzählt dem König, die Juden seien ein treuloses Volk, das ihrem König keine Ehre erweist. Das wolle Haman ändern. Achaschwerosch gibt ihm als seinem treuen Berater seinen Siegelring. Jetzt hat Haman die nötige Macht, um das gesamte jüdische Volk zu vernichten. Er zieht Lose (Purim), um den Tag zu bestimmen, an dem die Juden getötet werden sollen. Gezogen wird der 14. Adar. Als Mordechai von diesem Vorhaben erfährt, wendet er sich an Esther, denn sie ist die einzige, die das jüdische Volk noch retten kann. So begibt sie sich zum König und erzählt ihm, dass sie jüdisch ist und dass Haman plant, alle Juden zu vernichten. Wütend über Haman, der um ein Haar seine Frau, seinen treuesten Diener und deren gesamtes Volk getötet hätte, dreht der König Hamans Plan um. So werden Haman und seine zehn Söhne am 14. Adar erhängt.
Bräuche und Gebote:
       - Der 11. Adar ist ein Fasttag und wird „Fasten Esther“ gennant.
      - Es wird die Esther-Rolle (Megillat Esther) gelesen, in der die Purim-Geschichte niedergeschrieben ist. Dabei macht man jedes Mal, wenn der Name Haman fällt, viel Lärm (dafür gibt es Purim-Ratschen, man kann aber auch andere Gegenstände verwenden).
       - Es ist üblich, Freunde zu beschenken und an Arme zu spenden.
      - Man verkleidet sich, denn so wie Hamans Plan umgedreht wurde, dreht man an diesem Tag seine Identität um.
       - Man trinkt viel Wein „bis man Gut und Böse nicht unterscheiden kann“.
       - Man isst Hamantaschen (dreieckiges Gebäck, meist mit Mohn oder Marmelade gefüllt).
       - An diesem Tag ist es verboten zu fasten.

 

 

Pessach

 

Dauer: 8 Tage
Jüdisches Datum: 15.-22. Nissan
Sekuläres Datum (ungefähr): Ende März / April
Geschichte: 2448 (1312 v. d. Z.), Ägypten. Die Juden befinden sich in der Sklaverei in Ägypten und müssen hart arbeiten. Eines Tages wendet sich Gott an Moses, einen Juden, der als Kind von der Familie des Pharaos gefunden wurde und bei diesem aufwuchs, und sagt, er werde das jüdische Volk aus Ägypten befreien, Moses solle den Pharao bitten, die Juden gehen zu lassen. Moses bittet den Pharao darum, bekommt aber eine Absage. Gott demonstriert dem Pharao seine Macht, doch der Pharao lässt sich nicht erweichen. Schließlich schickt Gott die zehn Plagen über das Land Ägypten (Blut, Frösche, Ungeziefer, wilde Tiere, Pest, Aussatz, Hagel, Heuschrecken, Finsternis und Tod der Erstgeborenen), wobei er die Juden verschont. Nach der zehnten Plage lässt der Pharao das jüdische Volk endlich ziehen, bereut aber gleich nach dessen Abreise seine Entscheidung und reitet den Juden mit seinem Gefolge nach, um sie zurückzuholen. Gott spaltet das Rote Meer, sodass die Juden fliehen können. Als die Ägypter ihnen hinterher reiten, schließt sich das Meer wieder und sie ertrinken. An Pessach feiern wir also den Auszug aus Ägypten und der Sklaverei.
Bräuche und Gebote:

      - Am Tag vor Pessach fasten die jüdischen Erstgeborenen als Zeichen der Dankbarkeit dafür, dass die jüdischen Erstgeborenen verschont wurden, als die ägyptischen Erstgeborenen sterben mussten (Fasten der Erstgeborenen).
       - Am Abend des 1. und des 2. Tages essen wir beim Seder bestimmte Speisen, die uns an die schwere Zeit in der Sklaverei und an den Auszug aus Ägypten erinnern. Zum Beispiel essen wir Matze, ein brotähnliches Gebäck, das aus Mehl und Wasser hergestellt und nicht mehr als 18 Minutbren gebacken wird. Da die Juden es bei ihrem Auszug eilig hatten, konnten sie für den Weg kein normales Brot backen und machten stattdessen Matze.
      - An Pessach darf man nichts Gesäuertes essen, also kein Brot, Nudeln etc. Es darf sich solches in dieser Zeit auch nicht im Haushalt befinden.
      - Beim Seder wird die Geschichte vom Auszug aus Ägypten vorgelesen und die zehn Plagen werden vorgelesen. Für jede Plage wird ein Tropfen Wein verschüttet, um den Opfern der Ägypter zu gedenken.

 

 

Schawuot

 

Dauer: 2 Tage
Jüdisches Datum: 6.-7. Siwan, 50 Tage nach dem 1. Tag Pessach
Sekuläres Datum (ungefähr): Mai / Anfang Juni
Übersetzung: Wochen (schawua = Woche)
Geschichte: Negev (Wüste). Nach dem Auszug aus Ägypten zieht das jüdische Volk viele Jahre durch die Wüste Negev, wobei es von Gott geleitet wird. Schließlich gelangt das jüdische Volk an den Berg Sinai. Moses besteigt den Berg und bekommt von Gott die Zehn Gebote. In den 40 Tagen, die Moses auf dem Berg verbringt, wird das jüdische Volk unruhig und beginnt an Gott zu zweifeln. Sie beschließen, sich einen Götzen zu bauen. So spendet jeder etwas Gold und sie bauen ein goldenes Kalb. Als Moses zurückkehrt und das sieht, wird er wütend und zertrümmert die Gesetzestafeln. Schließlich betet er für sein Volk und besteigt erneut den Berg Sinai, wo er ein zweites Mal die Zehn Gebote erhält.
Bräuche:
      - Man isst Speisen aus Milch und Honig (z.B. Käsekuchen), denn Gott führte das jüdische Volk nach Judäa, „das Land, in dem Milch und Honig fließen“.

 

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